Raum für Gefühle und Mut zum Fragen stellen – die 7c zu Besuch bei einem Bestatter
Im Rahmen unseres Tages „Eltern machen Unterricht“ durfte unsere Klasse 7c den Trauerpfad in Cotta und das Bestattungshaus ANTEA besuchen und Berufe kennen lernen, welche einem vielleicht nicht als Erstes einfallen würden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Skylas Mama, Frau Steglich, welche als Trauerrednerin tätig ist und uns diesen Tag organisierte. Ebenfalls ein großes Dankeschön an Herrn Gloss und Herrn Schulz vom Bestattungshaus ANTEA, die uns mit großer Offenheit und Emphatie alle Fragen beantwortet und einen spannenden Einblick in Ihren Beruf ermöglicht haben.

Frau Steglich, hatte diesen Tag mit viel Herz und Sorgfalt vorbereitet. In der kleinen Trauerhalle wurden wir mit Musik und in der Atmosphäre einer echten Trauerfeier empfangen. Das war für viele zunächst ein ungewohntes und bewegendes Gefühl. Herr Gloss und Herr Schulz brachen mit Humor und Offenheit dann wieder etwas Leichtigkeit in das Thema, was jeden Menschen einmal betreffen wird und beantworteten geduldig alle Fragen, wie zum Beispiel welchen Arten der Bestattung es alles gibt, welche Rituale und Entscheidungen Angehörige begleiten in der schwierigen Zeit der Trauer, wie tief Erdgräber sind, was mit einem Verstorbenen im Bestattungshaus passiert oder wie man Bestatter werden kann. Die Schüler zeigten großes Interesse durch interessiertes Nachfragen und lernten unter Anderem auch, wieviel Mitgefühl und Menschlichkeit zu diesem Beruf gehören, so dass Menschen ihren letzten Weg in Würde erfahren dürfen.

Im Anschluss besuchten wir den Trauerpfad auf dem Friedhof Cotta. Bei herbstlichem Wetter und Wind entstand eine fast mystische Stimmung. An zwölf Stationen konnte die Klasse Phasen der Trauer anhand von Symbolen, Gegenständen und Kunstwerken erleben, von der Erschütterung über den Verlust bis zur Annahme und dem Weitergehen. Die Trauer ist allerdings sehr individuell und jeder durchlebt die Phasen ganz unterschiedlich, verweilt kürzer oder länger in einer Phase und durchlebt vielleicht auch nicht alle davon und nicht unbedingt der Reihe nach. Trauer ist so individuell wie wir Menschen es sind und jeder darf so trauern, wie es für ihn nötig ist. Über Brücken, Klangspiele und andere Sinnbilder führte uns der Weg zu Gesprächen über eigene Erfahrungen mit Trauer, um Menschen, um Tiere und Abschiede jeder Art.
Im Unterricht sprachen wir später noch einmal über das Erlebte. Die Schüler fanden Worte und Bilder für ihre Eindrücke und tauschten sich darüber aus, was hilft, wenn man traurig ist. So entstanden wertvolle Impulse über Gefühle, Stärke und gegenseitige Unterstützung. Die Klass
e 7c hat durch die einzigartigen Erfahrungen an diesem Tag gelernt, dass Leben und Tod untrennbar miteinander verbunden sind und dass es Mut macht, über Trauer zu sprechen. Wichtig ist noch zu wissen, wenn die Trauer unverhältnismäßig lange anhält und sie das Leben stark einschränkt, sollte man sich unbedingt professionelle Hilfe holen. Um trauernden Menschen gut beizustehen braucht es manchmal gar nicht so viele Worte, sondern einfach nur da zu sein und zuzuhören kann auf jeden Fall schon sehr viel helfen, dass sich der Trauernde nicht so allein fühlt. In diesem Sinne wünschen wir allen Menschen, die einen Verlust erlitten haben, viel Kraft und liebe Menschen um sich, damit aus dem traurigen Verlust irgendwann liebevolles Erinnern werden kann.
Verfasserinnen: Frau Alban, Klassenlehrerin der 7c und Frau Kuntz, Schulassistentin