Hans Grundig – Namensgeber unserer Schule
Die 64. Oberschule trägt seit dem Tag der Namensverleihung am 22. April 1970 den Namen „Hans Grundig“. In unserem Archiv finden sich Aufzeichnungen und Fotos der Festveranstaltung:
Lea Grundig enthüllt eine Gedenktafel im Schulhaus
Die Wenigsten wissen heute, wer dieser Mann überhaupt war, obwohl einige seiner Bilder in der Dresdner Gemäldegalerie Neue Meister zu sehen sind.
1901 wird Hans Grundig in Dresden geboren. Er hat noch drei Geschwister. Sein Vater ist Dekorationsmaler. Bei ihm beginnt Hans seine Lehre.
1920 beginnt er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden. Drei Jahre später unternimmt Hans Grundig eine Wanderung durch Italien.
1926 lernt er seine spätere Frau Lea kennen.
Der Künstler beteiligt sich in den 1920er und 1930er Jahren an verschiedenen Ausstellungen in Deutschland.
Da Grundig Kommunist ist und gesellschaftskritische Bilder malt, erhält er 1936 Berufsverbot. 1940 wird er durch die Nazis verhaftet und ins Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Seiner Frau Lea gelingt es, da sie Jüdin ist, nach Palästina zu emigrieren. Nach dem Krieg wird Hans Grundig Rektor der Hochschule für Bildende Künste in Dresden.
1958 stirbt er an Tuberkulose, einer Lungenkrankheit, die er sich unter den unmenschlichen Bedingungen im Konzentrationslager zugezogen hat. Das Grab von Hans Grundig und seiner Frau Lea befindet sich auf dem Dresdner Heidefriedhof.
Hans Grundig gehört zu den bedeutenden Künstlern des 20.Jahrhunderts in Dresden. Zwei seiner Gemälde sollen an dieser Stelle besonders hervorgehoben werden: „Das Tausendjährige Reich“ und „Den Opfern des Faschismus“.
Das erstgenannte Bild ist ein Triptychon. Es zeigt schon vor Kriegsbeginn die furchtbaren Folgen dieses nahenden Unheils. In den Jahren 1935 bis 1938 entstanden, schildert es in gespenstischen Szenen das Geschehen in Nazi-Deutschland und nimmt dessen Untergang sowie den Untergang der Stadt vorweg. Der Faschismus kommt grell als Karnevalsumzug, ein Harlekin auf einem Dach beschwört eine Zwiebel. Die Mitteltafel zeigt eine Stadt im Feuersturm, einen Höllenkrater, Bomber am glutroten Himmel. Das Triptychon befindet sich in Dresden im Albertinum in der Galerie „Neue Meister“.
Auf dem zweiten Bild, das 1948 fertig wurde, wird den Opfern der Konzentrationslager gedacht. Menschen, die völlig unschuldig umgebracht wurden, sollen mit diesem Gemälde eine Würdigung finden. Die Farbe Schwarz verwendete Grundig hier unverhältnismäßig viel.
In unserer Schule würdigen wir Hans Grundig mit einer hölzernen Skulptur, welche von Schülern im Ganztagsangebot „Holzgestaltung“ erarbeitet wurde und mit einem Bildnis von Irena Zimmermann-Rabinowicz.