02.06.2023

Keine brotlose Kunst

Am 23. Mai 2023 war eine Gruppe von Schülern der Klasse 7 unserer Schule mit dem Praxisberater Hr. Abraham in der Bäckerei Willner auf der Clara-Zetkin-Straße in Dresden zu Gast. Thema war natürlich der Beruf Bäcker, was mit der Herstellung von Brot deutlich gemacht werden sollte.

Der Bäckermeister selbst mit seiner Frau führten anschauungsvoll durch den Nachmittag. Zuerst mussten sich alle die Hände waschen und es wurde auf die Hygiene bei der Lebensmittelherstellung eingegangen. Der Sauerteig für das zu backenden Roggenvollkornbrot, die Hefe und Gewürze standen schon bereit. Alles wurde in die Rührmaschine gegeben und der Vorgang gestartet. Nach einigen Minuten wurde der entstandene Teig entnommen und auf einen großen Holztisch, der mit Mehl bestreut war, abgelegt. Nun begannen die Arbeiten für die Schüler. Sie sollten nach Anleitung bestimmte Mengen an Teig abwiegen. Diese einzelnen Mengen wurden danach mit mehligen Händen geknetet und geformt, so dass man die Brotkörper schon erkennen konnte. Danach abgelegt in Körbchen musste der Teig „gehen“, was ca. 30 Minuten dauerte.

Die Wartezeit wurde überbrückt mit einer kleinen Getreidekunde. Dabei standen verschiedene Getreide zur Verfügung die zum Brotbacken genutzt werden können. Ob Weizen, Roggen, Hafer oder Dinkel, Buchweizen, Sesam und Mohn, alles war in Körnerform und gemahlen vorhanden. Man konnte kosten und dann ein Urteil abgeben. Natürlich gab es den gesamten Nachmittag über immer wieder Informationen zum Beruf Bäcker durch den Meister und seine Frau. Auch auf den Beruf des Konditors wurde eingegangen. Die Vorrausetzungen für beide Berufe, die Dauer der Ausbildungen, das Gehalt, der Urlaub aber auch über die Arbeitszeiten wurde gesprochen. Der Unterschied zwischen den kleinen Bäckerei-Handwerksbetrieben zu den Großbäckereien wurde erläutert.

Auch Probleme wurden nicht verschwiegen. Neben den hohen Energiekosten, den vom Meister selbst angehobenen, über den Mindestlohn liegenden Mitarbeitergehältern und den Nachwuchsproblemen sind natürlich auch die Verkaufspreise für die hergestellten Produkte deutlich gestiegen.

Inzwischen war die Wartezeit abgelaufen und der Bäckermeister bestückte den vorgeheizten Ofen mit den Brotkörpern. Als alle Brotkörper im Ofen waren wurde die Backzeit eingestellt und der Backvorgang konnte beginnen. Zuerst auf 250°c , die später auf 200 °C abgesenkt wurden. Nach einer halben Stunde im Ofen war das Brot fertig gebacken. Jetzt begann der spannende Augenblick der Verkostung. Ein wohliger Geruch durchströmte die Backstube. Allen lief das Wasser im Mund zusammen. Es wurden Butter und Salz dazu gereicht und alle machte sich über das aufgeschnittene Brot her. Nachdem sich alle gestärkt hatten erhielten wir vom Bäckermeister jeder einen Brotbeutel und konnten unser selbst geknetetes und gebackenes Brot einpacken und mit nach Hause nehmen.

Zusammenfassend kann gesagt werden das es für die Schüler ein guter Einblick in den Handwerksberuf Bäcker, die Herstellung von Brot mit den entsprechenden Zutaten war.

 

Verfasser: Uwe Abraham, Praxisberater